Description
moss rose from the UK team up with caton & ophélie from canada, duct hearts from germany and child meadow from france for this vinyl split LP. around 17 minutes of a mixture of rough screamo, postrock and emo on side a, a wonderful screenprint on side b.
300 copies were pressed on 180g vinyl, 250 on black, 50 on tan/black marbled. covers printed on 300g reycling paper, records screenprinted by blakk meadow, artwork by yasmin ensor
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review:
(…) First up on this split is Moss Rose, which features a familiar face amongst it’s ranks. Drowning In Fire is actually the first song I’ve heard by the band and it lives up to the billing. It’s filled with atmospheric and brooding post-hardcore, with screams that reside in the distance. Warm in sound and production. When the band’s blackened-screamo and dual-vocals kick in, your heart will beat that little bit faster and your senses will be heightened due to the song’s volume and it’s emotive intensity. Caton & Ophélie is another new name but they instantly make you take note with A Safe Place Pt.2. The instant hit of their mid-paced screamo is undeniable, with guitars that sometimes crunch and sometimes twinkle, along with the usual crashing percussion and harsh screams give this brief song a lot of life.
Duct Hearts has been a longtime favourite band on this small part of the Internet and with The Sun Downed. And So Did We (Excerpt B), they’e picking up where they left off on “Feathers”. As the title suggests, their song is just an excerpt but it gives you a clue as to the expansive nature of their forthcoming music. It’s big in so many ways but also gentle, especially when the cleanly sung verse comes in. They’re maturing into such great song-writers. Child Meadow closes the split out in typically great screamo fashion with their song Anders. It’s loud/quiet aesthetic is restrained yet it still breeds anticipation, which is sated by a second-half that features life-affirming hardcore. 2018 will be the years that’s known for incredible 4-way screamo release and this one can do no wrong. All of the bands are great and the music, which only drip-fed is equally as great. (…)
(this noise is ours)
time as a color –
Sieben Plattenfirmen und vier Bands waren an dieser wahrlich internationalen Zusammenarbeit beteiligt, die auf eine wunderbare Art und Weise versinnbildlicht, wie nah doch so gegensätzliche Gefühle wie Aggression und Melancholie beieinander liegen können. Die vier Gruppen lassen sich zwar alle dem weit aufgefächerten Bereich Post Metal, Post Hardcore und Screamo zuordnen, doch sind sie trotzdem recht unterschiedlich.
Mit „Drowning In Fire“ von MOSS ROSE beginnt das Splitvinyl vielfältig und überaus energisch. Die Engländer steuerten ein Lied bei das ruhig und harmonisch beginnt, später aber harsch, laut und heftig wird. Am Anfang sorgen gefühlvolle und melodisch gespielte Gitarren für einen atmosphärischen und sanften Auftakt. Lediglich der harsche (und hier noch relativ leise) Kreischgesang lässt erahnen, dass MOSS ROSE auch anders können. Und nach genau zwei Minuten sprengen sie fulminant die Ketten, prügeln rasend, kreischend und brachial drauf los. Von der anfänglichen Idylle ist nichts mehr übrig. Stattdessen sind pure Aggression, bissig-grelle Gitarren und das polternde Schlagzeug wütend und eruptiv zu hören und fühlen. Was für ein toller, intensiver Anfang.
Weiter geht es mit CATON & OPHÉLIE aus Kanada, die das kürzeste Lied des Splitvinyls lieferten. Das Stück ist zwar kurz aber dennoch lärmend und eindringlich, was vor allem dem lauten Schreigesang zuzuschreiben ist. Während der Gesang schroff und laut ist, verhält es sich an den Instrumenten etwas harmonischer und zurückhaltender. Die Gitarren und das Schlagzeug haben zwar einen markanten Klang – den ich gerne als warm und organisch beschreiben möchte, und der weit weg von einer teuren Hochglanzproduktion ist, was ich sehr schätze – dennoch kommen die einzelnen Instrumente differenziert zur Geltung. Es lässt sich sogar die Bassgitarre eindeutig identifizieren. Großartig! Hier trifft schroffer und energischer Gesang auf melodischen aber gleichzeitig lautstarken Post Hardcore. Sehr schön.
Die DUCT HEARTS liefen mir bereits im Frühling des vergangenen Jahres mit ihrem Debütalbum „Feathers“ über den Weg. Damals attestierte ich den Bayern unverbrauchten und gut gemachten Post Rock. Dieses positive Fazit kann ich an dieser Stelle nur wiederholen, wobei ich das auf diesem Splitvinyl vertretene Lied besonders gelungen finde. DUCT HEARTS verschmelzen sphärischen und verträumten Post Rock mit einer dezenten postmetallischen Schwere und Härte. Leise und zarte Melodien lösen sich mit intensiven und drückenden Arrangements ab, die mich vor allem im Schlusspart begeistern.
Moss Rose / Caton & Ophélie / Duct Hearts / Child Meadow – SplitAbschließend sind CHILD MEADOW aus Frankreich mit einer punkigen und rauen Emo-Nummer zu hören. Das Lied ist einerseits laut und schroff, gleichzeitig aber auch melodisch und melancholisch. Es ist genauso kontrastreich wie der Rest des Splitvinyls, womit sich der Kreis wunderbar gelungen schließt.
Aggression und Melancholie aber auch Wut, Hoffnung und Sehnsucht liegen alle extrem nah beieinander. Die vier Bands haben dies hier eindrücklich und nachhaltig auf Vinyl verewigt. Vier unterschiedliche Bands, jede hat ihren ganz eigenen Sound, und trotzdem gibt es diese große Gemeinsamkeit.
Das Vinyl kommt in einer Auflage von 300 Pressungen (250 schwarz, 50 marmoriert) und mit bedruckter B-Seite. Wer es kontrastreich und differenziert, wer rau aber auch harmonisch mag, ist hier genau richtig.
(fons immortalis)
time as a color –
Yay I don’t feel like crap anymore! Apologies for the lack of post’s over the last few days, it seems I had a dodgy virus that culminated in me getting dizzy and loosing my balance multiple times. Being well again mean I can review this swell 4-way split LP, which was kindly sent to me by Daniel at Time As A Color. It features songs and excerpts from UK blackened screamo band Moss Rose, French post-hardcore bands Caton & Ophélie and Child Meadow, as well as German indie/post-hardcore band Duct Hearts. It was released earlier this month on two different coloured single-sided LPs, with lovely screen-printed B-sides.
First up on this split is Moss Rose, which features a familiar face amongst it’s ranks. Drowning In Fire is actually the first song I’ve heard by the band and it lives up to the billing. It’s filled with atmospheric and brooding post-hardcore, with screams that reside in the distance. Warm in sound and production. When the band’s blackened-screamo and dual-vocals kick in, your heart will beat that little bit faster and your senses will be heightened due to the song’s volume and it’s emotive intensity. Caton & Ophélie is another new name but they instantly make you take note with A Safe Place Pt.2. The instant hit of their mid-paced screamo is undeniable, with guitars that sometimes crunch and sometimes twinkle, along with the usual crashing percussion and harsh screams give this brief song a lot of life.
Duct Hearts has been a longtime favourite band on this small part of the Internet and with The Sun Downed. And So Did We (Excerpt B), they’e picking up where they left off on “Feathers”. As the title suggests, their song is just an expert but it gives you a clue as to the expansive nature of their forthcoming music. It’s big in so many ways but also gentle, especially when the cleanly sung verse comes in. They’re maturing into such great song-writers. Child Meadow closes the split out in typically great screamo fashion with their song Anders. It’s loud/quiet aesthetic is restrained yet it still breeds anticipation, which is sated by a second-half that features life-affirming hardcore. 2018 will be the years that’s known for incredible 4-way screamo release and this one can do no wrong. All of the bands are great and the music, which only drip-fed is equally as great. Too stuff!
(this noise is ours)
time as a color –
Hier haben wir mal wieder ein astreines DIY-Release, das obendrein auch noch richtig gut aussieht. Vier Bands, sieben Labels (time as a color, Dingleberry Records, Dreaming Gorilla Records, HC4LZS, Keep Hope Productions, Adornorecords und Friendly Otter). Das Artwork stammt von Yasmin Ensor, die auch Mitglied bei der Band Moss Rose ist. Die 12inch gibt es in zwei Ausführungen. Die einseitig bespielte 12inch ist in beiden Varianten auf der B-Seite mit einer hübschen Zeichnung besiebdruckt. Mein Besprechungsexemplar ist schwarz, es gibt jedoch auch hellbraun marmoriertes Vinyl. Der Siebdruck stammt übrigens von Blakk Meadow, einer kleinen Siebdruckwerkstatt aus Leipzig.
Den Auftakt machen Moss Rose aus dem Vereinigten Königreich. Die Band kannte ich bis dato nicht, bisher sind zwei EP’s erschienen, soweit ich das im Netz richtig recherchiert habe. Moss Rose beginnen das über fünfminütige Stück Drowning In Fire mit ruhigen Klängen, die wie durch einen Wattefilter etwas gedämpft klingen. Die Gitarren kommen gefühlvoll, dazu wird verzerrter Schreigesang und arhythmisches Getrommel beigesteuert. Das lässt eine schöne Atmosphäre entstehen, die sich fast hypnotisierend langsam steigert und nach ca. zwei Minuten in rasendes Chaos ausbricht. Hierbei sticht v.a. auch das Wechselgeschrei der zwei Bandmitglieder Yasmin und Shaun hervor. Das Stück ist jedenfalls ein richtiger Grower, der etwas Zeit braucht, bis er so richtig zündet! Sehr starker Auftakt! Wer mit einer Mischung aus Post-Hardcore, Blackened Screamo und Ambient klarkommt, sollte diese Band im Auge behalten. Moss Rose wird übrigens mit Portulakröschen übersetzt, das sind so nelkenartige bunte Blümchen, also ein zur Musik des Duos totaler Gegensatz.
Caton & Ophélie aus Kanada sind ebenso Neuland für mich. Bisher ist eine EP erschienen. Hinter dem Bandname steht auf der einen Seite Cato, der Widerstandskämpfer gegen Caesar, der den Freitod wählte, um der Gefangenschaft zu entgehen. Auf der anderen Seite wurde mit Ophelia eine Figur aus Hamlet gewählt, die am Ende in völliger Verzweiflung in den Wahnsinn verfällt. Dieses psychologische Mischungsverhältnis spiegelt sich auch im emotionalen Sound des Quartetts wider. Beim Song A Safe Place Pt. 2 sticht zuerst die etwas raue und matschige Produktion hervor. Und trotzdem lassen sich aus dem Soundbrei einzelne Instrumente wahrnehmen, hierbei gefällt mir der Gegensatz der Gitarren, die auf der einen Seite schrammeln und auf der anderen Seite aber auch immer wieder unterschwellige Melodien einstreuen. Dazu passt natürlich der verzweifelte Schreigesang, der sehnsüchtige Text und der Schlagzeuger, der mit viel Crashbecken sein Drumkit zermamlt.
Dann folgt mit Duct Hearts aus München der erste Act, bei dem mir der gesamte Backgroundkatalog geläufig und lieb ist. Das Stück The Sun Downed. And So Did We. (Excerpt B) hätte sich vom Stil und Feeling her auch noch gut auf dem letztjährigen Debutalbum der Münchener gemacht. Größtenteils geht das Trio hier instrumental zur Sache, in den Linernotes erfährt man, dass es sich um einen Auszug aus einem größeren Song handelt, an welchem die Band immer noch arbeitet. Geboten wird hier ausgeklügelter Post-Rock mit emotionaler Tiefe. Die Gitarren schwirren durch die Lüfte und entwickeln diese besondere Atmosphäre, zwischen laut und leise dominiert hier v.a. die Melancholie. Und dass die Band auch intensiv explodieren kann, zeigt dieses Stück mal wieder mehr als deutlich. Hier ist pure Leidenschaft zu hören.
Child Meadow aus Frankreich sind ja auch längst keine Unbekannten mehr. Zur Zeit der Aufnahmen zum Song Anders war die Band noch ein Duo, mittlerweile sind die Jungs aber zum Sextett angewachsen. Jedenfalls stimmt auch bei diesem Song das Verhältnis von rauer Härte und gefühlvoller Schwere. Zwischen Emopunk und Screamo geht es auf der einen Seite ungestüm zur Sache, auf der anderen Seite verkörpern die melancholisch gespielten Gitarren so eine gewisse Zerbrechlichkeit, die natürlich noch von den von Selbstmitleid zerfressenen Lyrics unterstrichen wird. Dieses Release eignet sich jedenfalls für Fans und Neu-Entdecker gleichermaßen. Die einen bekommen das, was sie von den Bands zu schätzen wissen und die anderen haben die Chance, gleich vier Bands kennenzulernen. Ein gelungenes Split-Release, bei dem das Herz auf der richtigen Seite schlägt!
8/10
(crossed letters)