Description
… Die Verzweiflung des einsamen Herzens wird durch die dargebotene Musik jedenfalls sehr intensiv spürbar. Die Gitarren kommen zwar melodisch, aber dennoch sehr gefühlvoll und melancholisch gespielt rüber, der verzweifelte Schreigesang von Sänger Eugen erscheint mir noch kräftiger als auf der Debut-EP, das in den Texten beschriebene Leiden wirkt dadurch durchaus sehr gefühlsecht, die innere Zerissenheit wird zweifellos perfekt auf den Punkt gebracht. Das tiefe Loch in das man fällt, der Rückzug ins Schneckenhaus, dann das Schöpfen neuer Kraft und doch immer wieder der schmerzhafte Blick in die Vergangenheit. I Saw Daylight nehmen euch quasi auf eine Gefühlsreise mit. Musik als Ventil für die verlorene Liebe hat ja schon viele Liebeskranke therapiert, auf Künstlerseite wie auch auf Hörerseite.
Gerade bei den ersten zwei Songs gibt es absolut nichts zu bemängeln. Der Bass zu Beginn von No Love, I Promise jagt mir ein Lächeln ins Gesicht, die gespenstisch flirrige zweite Gitarre im Mittelteil kann live bestimmt schon mal die ein oder andere Träne hervorrufen, während das gesprochene Vocal-Sample von Aurelie Börmann für reichlich Gänsehaut sorgt. Danach gleich mit More Than A Thousand Times der meiner Meinung nach stärkste Song der EP. Die Gitarren sind einfach göttlich, die Gangshouts tragen nicht zu dick auf und fügen sich somit gut in den restlichen Sound ein und Schlagzeugerin Laura sorgt für den nötigen Drive. Wer jetzt denkt, nach diesen zwei Songs sei das Pulver bereits verschossen, der hat sich getäuscht. Die nachfolgenden drei Stücke zeigen ebenso gut, dass hier Menschen am Werk sind, die ihr ganzes Herzblut, ihre volle Leidenschaft und sehr viel Liebe in das stecken, was sie machen. Wer I Saw Daylight schon einmal live gesehen hat, wird an dieser Stelle sicher zustimmend mit dem Kopf nicken.
(borderlinefuckup)
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