Description
concept record dealing with identity disturbances, inspired by hardcore, ambient electronic music, indie-pop and post-metal
stream the record:
inner sleeve has small seam split
After their critically acclaimed split 12″ with la petite mort and vivre sa vie swedish Young Mountain are back with their long awaited debut “Lost Tree”.
The 5 piece from Gothenburg wanted to create something that was hard to show to people due to its personal nature. It wasn’t just a concept for the band, but it was also a form of therapy. The hope was to give the listener a slight insight into “Identity Disturbance” without connecting it to specific people in their lives. It is sadly something that to this day is taboo to talk about in most rooms.
To mask this reality the band built a fictitious story called “Lost Tree.” It is a story about shifting between what seems to be several realities. The lyrics are based on real-life situations and reoccurring dreams that the band have had over a time span of 3 years.
The album should play out as a soundtrack to the story, and therefore Young Mountain put minimal constraints on what it should sound like. Inspiration has been drawn from ambient electronic music to indie-pop to Post-metal. It’s both sad and happy at the same time. It’s a blend of thousands of emotions fighting for the spotlight actually.
Whatever we felt would drive the narrative forward would be considered ok as long as it sounded like it was “Young Mountain.”
review:
Wo wollen die Geister, die YOUNG MOUNTAIN auf „Lost Tree“ rief, nur hin?
Die aus Göteborg stammende Band hat ihre Ursprünge, die auch auf „Lost Tree“ nicht zu überhören sind, in der schwedischen Hardcore-Szene, in der sie anfangs wild growlend und musizierend ihre Aggressionen rausließen.
Auf YOUNG MOUNTAINs Debüt „Lost Tree“ ziehen nun aber deutlich mehr atmosphärische Stimmungen ein, die fast träumerischen Charakter haben, welcher aber immer wieder durch brachiale Hardcore-Riffs und leider auch relativ schwaches Growlen von Kami Kalantari zerstört wird. Zwei Welten treffen hier musikalisch wie inhaltlich aufeinander und öffnen dem Hörer nicht nur die Ohren, sondern auch die „Vacant Eyes“.
Ein wildes Wechselspiel zwischen Shoegaze, Screamo, Hardcore, Post-Metal und einigen Ambient-Sounds ist eröffnet, das trotz aller Unterschiedlichkeit zugleich ein klares Konzept verfolgt, welches einerseits in den finsteren Tiefen der menschlichen Seele und andererseits in dem Versuch der Befreiung daraus – einer Therapie ähnlich – liegt. Da sind sie also, diese Geister, mal klar, dann wieder verschwommen, die man auf dem bedrückend wirkenden LP-Cover sehen kann.
YOUNG MOUNTAIN stellen daher bereits von vornherein zu diesem Album, das durch sein Laut-Leise-Brachial-Fragil-Hin-und-Her sicher den Einen wie die Andere etwas verunsichern könnte, eindeutig fest: „Wir hoffen, dass wir mit dem Album dem Hörer einen Einblick in verschiedene ‚Identitätsstörungen‘ geben, ohne ihn mit bestimmten Menschen in unserem Leben verbinden zu müssen. Es ist sehr schade, dass dieses Thema viel zu oft noch tabuisiert wird. Also haben wir uns dazu entschlossen, die Realität in einer fiktiven Geschichte namens ‚Lost Tree‘ zu verpacken.“
Bereits wenn man das Gatefold-Cover aufschlägt und verschwommene Geister im nächtlichen Wald entdeckt, ahnt man, was einem musikalisch bevorsteht und übersieht zuerst zwischen den Bäumen den versteckten Satz: „Dort ist ein verlorener kleiner Baum, er wächst mitten in meinem Kopf…“ Damit ist die Stimmung klar – und was passt besser als solche Stimmung zwischen Hardcore und Ambient umzusetzen?
Bloß die Screamo-Nummer hätte man sich sparen sollen.
Härte – ja, zu dünnes Geschrei – nein! Das wäre jedenfalls ein günstigerer Weg durch das gestörte Innenleben eines Menschen gewesen.
Auch die Texte, die sich auf der Innenhülle befinden, sollten unbedingt beim ersten Hördurchgang mitgelesen werden, wobei mit „Juni“ sogar ein Song in schwedischer Sprache gesungen/geschrien wird, der in das depressive „Vacant Eyes“ übergeht: „Through vacant Eyes, I stare / There is no love here.“
Ein wenig befremdlich wirkt „Lost Tree“ hierbei schon, vielleicht weil auch die Absicht dahinter überambitioniert wirkt, den textenden Musiker mehr in den Mittelpunkt rückt als den erwartungsvollen Hörer, der, bevor er sich auf „Lost Tree“ einlässt, die Hintergründe zu dem ausgeklügelten, verwirrenden Konzept kennen sollte: „Es ist die Geschichte über die Verschiebung zwischen scheinbar mehreren Realitäten. Die Texte basieren auf realen Situationen und wiederkehrenden Träumen, die ich über einen Zeitraum von drei Jahren hatte. Wir wollten, dass das Album als Soundtrack zu der Geschichte gespielt wird. Inspiriert wurde der Sound des Albums von atmosphärischer, elektronischer Musik über Indie-Pop bis hin zu Post-Metal. Es ist irgendwie traurig und glücklich zugleich wie eine Mischung aus tausend Emotionen, die alle um das Scheinwerferlicht kämpfen.“
Ein kämpferisches Album, das am Ende nicht nur siegreich aus allen Phasen seiner musikalischen Wandelfähigkeit hervorgeht.
FAZIT: Mit „Lost Tree“ gehen die schwedischen YOUNG MOUNTAIN einen gewagten Weg zwischen dem Konzept einer gespaltenen Persönlichkeit, die sich musikalisch zwischen Post-Metal und Ambient, Screamo und Shoegaze bewegt und verfolgen eine eindeutige Absicht: „Es war alles erlaubt, so lange es wie YOUNG MOUNTAIN klang.“ Ein paar nur wenig überzeugende Screams hätten sie sich aber gut und gerne verbieten können
(musikreview.de)
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