Description
http://seilachiara.bandcamp.com/album/rive
Lyon based Seila Chiara report back. The waiting time was worth it. Three years in the making, the new output entitled “rive” contains seven brand-new and completely self-produced songs.
Compared with the older stuff “rive” is more atmospheric, catchy and frisky. The guitar-lines seem to be influenced by bands as Sed Non Satiata and At The Drive In.
Significant beside the brilliant overlaid guitar-melodies are the slant vocals. During the seven songs the band takes the listener on a journey back in the 90’s emodays with all the lovely melancholy to built bridges to nowadays post-hardcore with hints of jazzy ambient passages. The result is an innovative songwriting that needs some more listening runs before this 10inch-vinyl completely crestfalls.
Recommend to people who like Amalthea, Sed Non Satiata, early At The Drive In and late Daitro.
Nach einer 7inch ist “Rive” das erste größere Werk von Seila Chiara. Die CD-Version kam schon vergangenes Jahr über Tokyo Jupiter – nun presste Moment of Collapse das Ganze auf 10inch. Seila Chiara sind definitiv keine Band, die einen vollkommen umhaut oder im Ohr hängen bleibt. Erst recht nicht nach zwei, drei Durchläufen. Das Songwriting der Franzosen hat viele Eigenheiten und so kommen die Stücke selten kongenial auf den Punkt, sondern enden abrupt oder abgehackt. Doch das ist das Schöne an diesen sieben Songs: sie haben eine gewisse Unberechenbarkeit. Und das obwohl sich die Band irgendwo zwischen Postrock, Indie und Emo bewegt. Entfernt könnte man Seila Chiara vielleicht als eine ausladende Version von Adorno bezeichnen, doch der Vergleich hinkt. Kurz gesagt: “Rive” klingt äußerst eigenständig.
Am auffälligsten ist nach wie vor der Sänger, bei dem es sich so anfühlt, als ob er sein ganzes Herzblut in die Musik hineinlegt. Und das ist mutig, denn besonders die hohen Töne singt der gute Mann äußerst schief. Doch sowas macht die Sache noch intensiver und gibt Sympathiepunkte. Denn in der schönen, verträumten Klangwelt von “Rive” ist der angeschrägte Gesang der Gegenpol, der der EP Ecken und Kanten verleiht und ganz nebenbei sehr viel Charme. Ganz so konventionell ist die Musik aber doch nicht. Abgesehen von den kaum vorhersehbaren Strukturen geht die Musik gerne mal Richtung “Lounge” oder Jazz (das Schlagzeug), wirkt spontan und aus dem Bauch heraus, nur um dann doch irgendwann einen beeindruckenden Melodiebogen zu spannen oder in ein episches Crescendo hineinzustarten – man höre “Gaea”. Als das Album fast vorbei ist, zerschmettern Seila Chiara in “Katie, Bar the Door” die verträumte Atmosphäre und klingen verschroben, kaputt, angefressen… das erinnert dann gar an alte Cursive oder At the Drive-In.
So unspektakulär ich die 7inch in Erinnerung habe, so sehr reißt mich “Rive” mit. Das Teil funktioniert wunderbar als Gesamtwerk und kreiert eine einmalige Atmosphäre, doch gleichzeitig stehen die Songs, dank vieler Ideen und hohem Abwechslungsgrad, für sich alleine. Die Franzosen haben sich echt weiterentwickelt und mit “Rive” eine Platte eingespielt, die gleichermaßen durchdacht wie gefühlsgeladen ist.
(borderline fuckup)
Reviews
There are no reviews yet.