Description
Hydra by Aperture / Il Mare di Ross / Riten
Drei Bands, die aus den verschiedensten Winkeln Italiens kommen, teilen sich auf diesem Split-Tape die Spielzeit einigermaßen gerecht auf. Während Aperture mit zwei Songs auf eine Spielzeit von 7:34 Minuten und Il Mare Di Ross mit zwei Songs auf 8:13 Minuten kommen, steuern Riten gerade mal einen Song bei, der mit 9:44 Minuten die Gesamtspielzeit auf 25½ Minuten streckt. Noch zu erwähnen wäre das tolle Coverartwork von Andrea Palmas und dass das Tape auf folgenden Labels erscheint: Unnamed Records, Forever True Records, Hanged Man Records, Dingleberry Records, Soundcage, Fight Or Fight, Zegema Beach Records und Ancient Injury Records. Auf Bandcamp wurde übrigens eigens eine Seite zum Split-Tape Hydra eingerichtet, auf welcher die Songs gestreamt werden können. Wer sich nicht das Tape nicht zulegen will, kann die Songs auch in digitaler Form für läppische 666 € käuflich erwerben, haha.
Die Band Aperture ist in Monza beheimatet, welches nördlich von Mailand in der Lombardei liegt. Der Opener Aokigahara stellt für mich das eigentliche Highlight des Tapes dar. Man sollte ja die Pointe niemals vorweg nehmen, aber der Song ist einfach zu bombig, da bleibt einem gar nichts anderes übrig. Angefangen von der Brüllerei zu Beginn ohne Mikrofon bis hin zu den Shai Hulud-Gitarren, dem treibenden Schlagzeuggebolze und dem Post-Hardcore-Zwischenteil bis hin zu dem für diesen Sound typisch leidenden Geschrei läuft mir das Ganze extrem gut rein. Verdammt geil finde ich den Textmischmasch aus Englisch und Italienisch. Kopfnicken, Fußwippen, imaginäres Schlagzeugspiel. Das positive Gefühl setzt sich dann beim zweiten Song fort. Diese zwei Songs sind eindeutig besser abgemischt als die Songs der To Live Alone / To Die Alone EP, die kurz vor dieser Veröffentlichung erschien. Aperture sollte man definitiv im Auge behalten.
Il Mare Di Ross kommen aus Sardinien, der – nach Sizilien – zweitgrößten Insel im Mittelmeer. Dass ich Aperture so abgefeiert habe, muss absolut nicht heißen, dass Il Mare Di Ross komplett abkacken, denn die Insulaner steuern zwei intensive Songs bei, die eher im emotionalen Screamo verortet sind und ihren persönlichen Charme entwickeln. Der Sänger kotzt sich so richtig aus, man könnte fast meinen, dass er Knochenreste des neulich verspeisten Zugvogels rauswürgen wollte. Verzeihung, ich dachte gerade, wir wären in der Fuck Up The Neighborhood-Abteilung, harr harr. Die zwei Songs werden in der Landessprache vorgetragen, was mir extrem gut reinläuft, auch wenn ich kein Wort verstehe. Il Mare Di Ross klingen eigentlich sehr französisch.
Bei der Post-Rock-Band Riten ist es mir nicht bekannt, aus welcher Region Italiens sie entstammt. Jedenfalls ist die Band mit dem Song Östersund wie eingangs erwähnt der Spitzenreiter in Sachen Songlängen. Der rein instrumentale Song deckt daher dann auch alle Bereiche ab: der Auftakt wird von genehmen Vinylgeknistere begleitet, bevor mit langsamen Gitaren-Geklimper begonnen wird und im Verlauf des Songs mit atmosphärischem Klangbild und finsteren Eruptionen, die fast schon Black Metal-Tendenzen haben, weitergemacht wird. Mich persönlich zieht dieser düstere Sound ein wenig runter, es wird aber sicher Leute geben, die mit Riten glücklich sein werden.
(borderline fuckup)
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